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11.12.2019

Where we go

Tja, was ist das nun? Der Untergang? Das Ende? Die Apokalypse? Ein weiterer, semi-komplexer Zellhaufen, den die Physik dahinraffen wird? Zerebral sind wir offenkundig weiterhin nicht in der Lage, das erkannte Übel abzuwenden. Zu viele (gefühlte) Partikularinteressen. Zu viele narzisstische Individuen, die etwas mehr gleich sein wollen. Zu viele Übersatte, Träge, die den Armen die ökologisch einwandfreien Mohrrüben vor die Nase halten.

Ich meine, ich weiß es auch nicht besser. WIR sind halt so. Und jedes, das sich nicht unter einem solchen WIR mitdenkt, hat nicht verstanden, dass ein Ausweg nur noch darin bestehen kann. Mitdenken. Jedes.

In einer positiven Zukunft, gelingt nach den bevorstehenden Kriegen eine weitere Vereinheitlichung der globalen Regularien. Eine, mit der Muttermilch verabreichte Anerkennung der Begrenzung, der Endlichkeit. Wenn in dreißig, vierzig, fünfzig, vielleicht erst in hundert Jahren dem verbleibenden Bestand der Spezies klar geworden sein wird, dass jegliches Schaffen, Produzieren, Konsumieren, Verbrauchen nur mit der Maßgabe stattfinden darf, dass es sich regenerieren kann; wenn bekannt sein wird, wie viele zusätzliche Ressourcen die Sonneneinstrahlung bereitstellen kann; wenn die Versuchungen verschwunden sein werden, das Hier und Jetzt nicht als das Limit zu begreifen, dann sind WIR vielleicht soweit, unsere tatsächliche Errungenschaft zu nutzen.

Es ist erstaunlich und - je nach Empathielevel - bedrückend zugleich, wie verschwenderisch wir mit unserer einzig wirklichen, technologischen Außergewöhnlichkeit haushalten. Was wir an Gehirnen verbraten ohne, dass sie auch nur in die Nähe einer Entfaltung kommen, lässt jede künstliche Intelligenz erblassen. Wie wäre es mit der Utopie, dass sich eine Supercomputer, während er gerade die Eroberung oder Unterjochung der Menschheit vollzieht, mal mit so einem Denkapparat beschäftigt und binnen Millisekunden checkt, dass das diese graue Masse ökologisch wie technisch seiner eigenen Leistungsfähigkeit weit überlegen ist und sie sich daher vollkommen uneigennützig sofort abschaltet?

Diese krasse Diskrepanz zwischen der superflutschigen, intrazerebralen Vernetzung und der, nur über äußerst fehleranfällige Kodierungsmethoden zu bewerkstelligenden Verbindung mehrerer Hirne untereinander ist vielleicht die nächste, evolutionär zu lösende Aufgabe. Ist Fridays For Future gar ein erstes, globales Beispiel dafür, dass es einer Generation gelungen ist, realweltliche Rahmenbedingung durch schnelleren und authentischeren Austausch der eigenen Betroffenheitslagen zu synchroniesieren und sich zu ihnen zu verhalten?