~~DISCUSSION~~

07.06.2008 11:19:28

Feigling!

O.k., es ist nichts daran auszusetzen, wenn ein Schriftsteller schätzt, dass seinen Lesern gefällt was er schreibt. Es ist auch nichts daran auszusetzen, dass er dementsprechend seine Bücher schreibt, sei es aust tiefster Überzeugung oder aus tiefster Habgier. Er ist Schriftsteller und überlebt so und/oder so.

Verwerflich aber finde ich es, wenn ein Schriftsteller sich über die Wirkung eines seiner Bücher innerhalb seiner Fangemeinde so unsicher ist, dass er zunächst das Thema in einen Märchenrahmen steckt, im Nachwort jedoch explizit auf die Ernsthaftigkeit der Thematik hinweist, an das er eine Schlussbemerkung anhängt, die seine "Träumerbücher" gewohnte Leserschaft zur Rechtfertigung nimmt, sich an ein "schwieriges, sperriges und schockierendes" Problemfeld herangewagt zu haben, ohne dabei die höchste Pflicht eines Autor, "die Aufrichtigkeit, mit der er schreibt", aufzugeben. (Nebenbei Sex und Liebe sind schockierend, sperrig und schwierig.)

Damit hat es Paulo Coelho in seinen "Elf Minuten" auf einer (der letzten) Seite geschafft, meine ganze ernsthafte Mühe mich auf eines seiner und speziell dieses Buch einzulassen der Lächerlichkeit preisgegeben, weil er sein Buch selbst nicht ernst nimmt. Schade.